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17. April 2023
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Industrie und Gewerbe

Arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) vermeiden

Muskel-Skelett-Erkrankungen, kurz MSE, sind nicht nur für Arbeitnehmende ein Problem. Auch für Unternehmen, die Wirtschaft und die Gesellschaft sind sie problematisch, da MSE eine der häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit, Krankheitsurlaub und Frühverrentung sind. Arbeitsbedingte MSE gehören in der Schweiz trotz vielfältigster Präventionsbemühungen noch immer zu den häufigsten arbeitsbedingten Erkrankungen. Allerdings ist es nicht immer ganz einfach, die «wunden Punkte» in der komplexen Gestaltung von Arbeitsplätzen zu finden. Hierbei kann Ihnen Prona helfen.

Was sind MSE?

Unter den Begriff MSE fällt eine Reihe von Krankheitsbildern. Diese umfassen Bandscheibenvorfälle, Hernien, Muskel- und Gewebeverletzungen. Auch Arthrosen, Entzündungen der Schulter-, Arm- und Handgelenke fallen unter den Oberbegriff MSE.

Drei der vier am häufigsten identifizierten EBA-Risiken (Eidg. Berufsatest) werden hauptsächlich durch Arbeit (z. B. langes Sitzen, Heben oder Bewegen von Lasten, häufig wiederholten Hand- oder Armbewegungen etc.) oder der Einwirkungen des unmittelbaren Arbeitsumfeldes (z. B. Stress, schlecht ausgestatteten Arbeitsplätzen oder ungenügende Arbeitsorganisation etc.) verursacht bzw. verschlimmert.
MSE treten in unterschiedlichsten Berufen auf und können potenziell alle Arbeitnehmenden betreffen.

Arten und Ausprägungsformen von MSE

Bestehen ergonomische Defizite, wirken sich diese auf den Bewegungsapparat aus, verursachen Schmerzen und führen zu MSE und schliesslich zu Absenzen.

  • Schmerzen an Rücken, Nacken, Schultern und Armen sind die häufigsten Beschwerden.
  • Gelenkerkrankungen treten durch Verschleiss oder Krankheit sowie als Folgen von Unfällen auf.
  • Muskelverletzungen werden meist durch wiederholte anstrengende Tätigkeiten verursacht.
  • Knochenerkrankungen können z. B. Folgen eines Knochenbruches sein.

Zur Entstehung vom MSE können auch physische, organisatorische, psychosoziale und individuelle Faktoren beitragen.

In Welchen Berufen. resp. bei welchen Tätigkeiten sind die Risiken besonders hoch?

Physische Risikofaktoren finden sich in fast jeder beruflichen Tätigkeit wieder.

Hier eine beispielhafte Übersicht, welche Risikofaktoren bei welchen Tätigkeiten häufig vorkommen: 

  • Heben und Tragen schwerer Lasten: Bauarbeit, Lagerarbeit, Pflege, Paketzustellung
  • repetitive und monotone Tätigkeiten: Produktion, Näharbeiten, Kassiertätigkeit
  • langes Sitzen: Bürotätigkeit, Transport, Portiertätigkeit
  • langes Stehen: Verkauf, Fließbandarbeit, Küchenkräfte
  • emotional belastende Tätigkeit: personenbezogene Dienstleistungen
News Bild 1 Hauptrisikofaktoren fuer MSE
Hauptrisikofaktoren für MSE – Das sollten Sie auf jeden Fall vermeiden.

Den Arbeitsplatz und die Arbeitsumgebung einrichten

Als erster Schritt zu einer gesunden Arbeitsumgebung für Ihre Mitarbeitenden steht das Einrichten der Arbeitsplätze. Wie es um einen Arbeitsplatz steht, ob dessen Einrichtung das Wohlbefinden des Mitarbeitenden schützt, finden Sie mit einem Arbeitsplatz-Check heraus. Dieser kann z.B. mittels der einfach aufgebauten Checkliste der SUVA durchgeführt werden. Somit wissen Sie in kürzester Zeit, ob ein Arbeitsplatz den Anforderungen entspricht, oder, ob Sie Massnahmen ergreifen sollten.

Der Arbeitsplatz-Check richtet das Augenmerk auf:

  • Zwangshaltungen
  • repetitive Bewegungsabläufe
  • körperliche Belastungen wie etwa den Umgang mit Lasten
  • Beeinträchtigungen durch Umgebungsfaktoren.

Werden bei dem Arbeitsplatz-Check Belastungen festgestellt, ist eine vertieftere Arbeitsplatzanalyse durchzuführen. Es empfiehlt sich, den Arbeitsplatz-Check regelmässig durchzuführen sowie eine offene Kommunikation zu pflegen. So sind Sie stets über die aktuelle Situation der Mitarbeitenden im Bild und können schnell gezielte Anpassungen vornehmen.

Sie können alle diese Arbeiten auch von einer Ergonomie-Fachperson ausführen lassen, welche dafür speziell ausgebildet ist.

Somit schaffen Sie beste Voraussetzungen für das körperliche Wohlbefinden Ihrer Mitarbeitenden, damit diese ihre beste Leistung abrufen können und weniger oft ausfallen. 

Muskel-Skelett-Erkrankungen treten in unterschiedlichsten Berufen auf und können potenziell alle Arbeitnehmende betreffen.

Kurz und bündig

Mit folgenden Massnahmen können Sie die Gefahr körperlicher Erkrankungen reduzieren:

  • INFORMIEREN: Sensibilisieren Sie laufend Ihre Mitarbeitenden über Gefahren, lassen Sie sich von Profis beraten
  • WISSEN: Prüfen Sie, ob die berufsbedingten Belastungen für Ihre Mitarbeitenden zumutbar sind und ergreifen Sie Massnahmen, wenn dies nicht der Fall ist
  • MITWIRKEN: erst mit Rücksprache der betroffenen Mitarbeitenden wird eine Arbeitsorganisation angepasst und/oder Hilfsmittel zur Verbesserung der Ergonomie beschafft
  • INVESTIEREN: es muss nicht, kann aber je nach Situation oder Umstände sinnvoll sein, die Arbeitsplätze und -abläufe organisatorisch und ergonomisch zu optimieren

Unsere Spezialisten Arbeitssicherheit und Ergonomieberatung unterstützen Sie

Falls das nötige Fachwissen in Ihrem Betrieb nicht vorhanden ist, empfiehlt es sich, Spezialisten hinzuzuziehen. Unsere Fachpersonen für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie für Ergonomieberatung können Ihnen diese Dienstleistung bieten. Wir führen für Sie den Arbeitsplatz-Check durch und erarbeiten Massnahmenvorschläge, welche sowohl die Gesundheit der Einzelnen als auch die Kostenoptimierung berücksichtigen.

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Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Dank unserer Erfahrung erhalten Sie massgeschneiderte Unterstützung.

Vincent Tissot-Dupont
Dipl. Ing. Arbeitssicherheit ESAIP / Sicherheitsingenieur nach EKAS (ASA-Spezialist)