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10. Mai 2023
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Infrastruktur und Mobilität

Bergerhoff-Methode – Eine Massnahme zur Kontrolle der Luftreinhaltung

Mit einem Bergerhoff-Gerät können auf Baustellen entstehende Staubemissionen eingesammelt und analysiert werden. Anhand des Beispiels der Sanierungsarbeiten an der Brücke St. Johannsen zeigen wir, wie die Bergerhoff-Methode eingesetzt wird, um die Funktion von Massnahmen zur Staubemissionen zu überprüfen.

Luftreinhaltung als Teil der Umweltbaubegleitung

Durch Bauarbeiten können verschiedenste Luftschadstoffe freigesetzt werden. Diese können sichtbar, wie Rauch- oder Staubfahnen, oder unsichtbar und ebenso gefährlich sein. Bei Letzteren kann es sich zum Beispiel um Dämpfe oder Abgase handeln. Solche Emissionen können nicht nur die auf dem Bau arbeitenden Personen gefährden, sondern auch die Umwelt beeinträchtigen (v.a. Luft, Gewässer und Böden). Luftimmissionen, insbesondere Staub, gilt es somit bei allen Arbeitsabläufen auf Baustellen sowie auf den Verkehrsflächen der Bauareale einzudämmen. Im Rahmen von Umweltbaubegleitungen überwachen unsere Umweltspezialisten die Luftreinhaltung auf Baustellen.

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Einhausung der Brücke zur Eindämmung der Staubemissionen
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Anbringen der Bergerhoff-Behälter für die Staubmessung

Luftreinhaltung bei der Sanierung der Brücke St. Johannsen (BE)

Die Brücke St. Johannsen verbindet den Kanton Neuenburg mit dem Kanton Bern über den Zihlkanal. Die Brücke war in die Jahre gekommen und musste saniert werden (siehe auch News vom 08.11.2022). Die Sanierung beinhaltete Sandstrahlungs- und Entschichtungsarbeiten. Diese Arbeiten verursachen Staubemissionen, welche durch Luftreinhaltungsmassnahmen eingedämmt werden müssen. Um solche Emissionen zu verhindern, wurde die Brücke St. Johannsen eingehaust. Die Umweltbaubegleitung der Prona AG hat während dem Arbeitsprozess die Einhausung auf Leckagen kontrolliert. Um die Effizienz der Einhausung zu überprüfen, führten unsere Spezialisten im Bereich der Wiederlager der Brücke St. Johannsen Staubmessungen durch. Hierzu wurden zwei korbartige Sammelbehälter aus Metall mit je einem Glasbehälter (Bergerhoff-Behälter) verwendet, welche zum Auffangen des Staubniederschlages dienen. Mit diesen Vorrichtungen wurden während jeweils 15 Tagen Staubpartikel eingesammelt. Dabei wurde auch eine sogenannte Nullmessung durchgeführt, während dessen keine Entschichtungsarbeiten stattfanden. Diese Vergleichsmessung diente dazu, die Messwerte während den Arbeiten einordnen zu können. Der Inhalt der Behälter von beiden Probesequenzen wurde von einem Labor analysiert und anschliessend durch uns ausgewertet. Anhand der Resultate, mit Berücksichtigung der Wetterverhältnisse zum Zeitpunkt der Probenahmen (Niederschlag und Windrichtung), konnte festgehalten werden, ob Schadstoffe mittels Gesamtstaub in die Umwelt gelangt sind.

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Positionierter Bergerhoff-Behälter. Die Staubpartikel setzen sich im Glasbehälter ab und können anschliessend für weitere Analysen eingesammelt werden.
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Zusätzliche Abdichtung einer Stelle der Einhausung

Die Auswertung zeigt auf, dass die Einhausung der Brücke mit dem darin herrschenden Unterdruck erfolgreich umgesetzt wurde.

Die Auswertung konnte aufzeigen, dass die Einhausung der Brücke mit dem darin herrschenden Unterdruck erfolgreich umgesetzt wurde. Die leicht erhöhten Werte des Gesamtstaubes lagen im erwartbaren Bereich der Bautätigkeiten und bedeuteten kein schädliches Ausmass für die Umwelt. Unter anderem hatten auch die Trockenheit im Sommer und die Windrichtung einen Einfluss auf die erhöhten Werte.

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Drohnenaufnahme der Brücke/Baustelle St. Johannsen von Seite Neuenburg aus
Bohnenblust Simon

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Simon Bohnenblust
Dipl. Umweltnatur­wissenschafter ETHZ