So lebt die Quendelschnecke
Die Weichtiere bevorzugen einen besonnten, trockenen und offenen Lebensraum. Bei warmen Temperaturen haften die Schnecken an Grashalmen und Pflanzen (Weisser Mauerpfeffer und Aufrechte Trespe) und entgehen so der Hitze am Boden. Sinken die Temperaturen jedoch unter 0° Celsius, vergräbt sich das Tier 1-2 cm tief in den Boden. Die Quendelschnecke hat zwei Fortpflanzungsperioden im Jahr: von März bis Mai und von Ende August bis Mitte November. Sie legen 22 bis 56 Eier in einen selbst gegrabenen Hohlraum in der Erde. (Quelle: Vogelwarte.ch, 22.04.2022)
Durch die Bauarbeiten an der Brücke würde der Lebensraum der sensiblen Tiere zerstört werden.
Vorbereitung Zwischendepot
Durch die Bauarbeiten an der Brücke würde der Lebensraum der sensiblen Tiere zerstört werden. Um dies zu verhindern, wurden die Schnecken mitsamt ihrem Lebensraum für die Dauer der Baustelle in ein Zwischendepot umgesiedelt. Zusammen mit der Bauleitung und Bauunternehmung wurde vor Ort ein geeigneter Standort ausgemacht und die nötigen Massnahmen für die Umsiedlung der gefährdeten Weichtiere besprochen. Wichtig war, dass die ausgewählte Stelle nicht von Bäumen überschattet wird, gut besonnt in der Böschung liegt und vor Störungen der Bauarbeiten geschützt ist. Auf der für das Schnecken-Zwischendepot ausgewählten Fläche (ca. 60 m2) wurde mit dem Bagger eine etwa 20 cm tiefe Bodenschicht abgetragen. Das Material wurde anschliessend auf der Seite zwischengelagert, um später wieder in die Böschung eingebracht zu werden.
UMSIEDLUNG VOR ORT
Da die Schnecken zum Zeitpunkt der Umsiedelung bereits ihre Schlupflöcher im Boden verlassen hatten, sammelte Prona von Hand ca. 175 Tiere von Gräsern und Pflanzen ab. Danach wurde der Oberboden samt verbliebener Schnecken und Pflanzen mit dem Bagger ausgehoben und zum vorbereiteten Standort transportiert. Zusätzlich wurden sämtliche Pflanzen des weissen Mauerpfeffers, welche nicht mit der Baumaschine entnommen werden konnten, von der Umweltbaubegleitung mittels Schaufel ausgestochen und in der neuen Umgebung eingepflanzt. Um die Schnecken vor Störungen zu schützen, wurde das Zwischendepot abgesperrt. Dort bleiben die Schnecken, bis Ende 2022 der Boden samt Schnecken wieder an ihrem bisherigen Standort eingebaut wird. Prona AG begleitet die Massnahmen weiterhin und führt Wirkungs- und Erfolgskontrollen durch.
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