Wie funktioniert Photogrammmetrie und welche Ausrüstung wird gebraucht?
Die Photogrammmetrie umfasst die Technik und Ausrüstung für die 2D/3D-Darstellung eines Gebiets oder eines Objekts mittels Luftaufnahmen. Die Photogrammmetrie-Ausrüstung beinhaltet eine Drohne, eine entsprechende Software (z. B. Pix4D), einen Computer und ein geografisches Informationssystem GIS (Qgis, Arc View). Die Drohne fertigt zahlreiche Luftaufnahmen welche anschliessend mithilfe einer leistungsstarken Software zu 2D/3D-Orthofotos und digitalen Geländemodellen DTM verarbeitet werden. Geländemodelle können in ein GIS integriert werden, um Karten zu erstellen. Die Detailgenauigkeit ist ziemlich verblüffend!
Fotogrammmetrie – eine Technik in den Diensten der Umwelt
Anwendungsbereiche
Die Photogrammmetrie wird in vielen Bereichen eingesetzt, wie zum Beispiel in der Umwelt, der Raumplanung, der Industrie und der Land- und Forstwirtschaft. Die Berechnung von Volumen ist von besonderem Interesse für Baustellen, bei denen große Mengen an Materialien ausgehoben/bewegt werden (Steinbrüche, Kiesgruben). Auf diese Weise erhält man eine gute Schätzung des Volumens des abzubauenden oder aufzufüllenden Materials.
Mit der Photogrammetrie kann zum Beispeil auch die Entwicklung einer Baustelle dokumentiert werden, insbesondere im Rahmen einer Umweltbaubegleitung UBB. Dabei werden Bilder vor Baubeginn und beim Abschluss und nach der Wiederherstellung gemacht und miteinander verglichen. In Kürze: die Anwendungsbereiche sind zahlreich!
Angewandte Ökologie – Beispiel Mettmoos in Biel
Das Mettmoos in Biel ist ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung (IANB-Standort). Es umfasst zahlreiche temporäre Wasserflächen und beherbergt bedrohte Amphibienarten wie die Kreuzkröte (Epidalea calamita) und die Gelbbauchunke (Bombina variegata). Das Ziel unserer Arbeit im Auftrag des Amtes für Naturförderung des Kantons Bern ANF ist die Erstellung von neuen Teichen in Bereichen, wo sich nach Niederschlägen bereits Wasser sammelt.
Um den Ausgangszustand mit all diesen temporären Tümpeln zu lokalisieren machten wir anfangs April, nach einem starken Niederschlag, die notwendigen Aufnahmen mit der Drohne. Auf diese Weise erstellten wir ein präzises Orthofoto von den Tümpeln (Abbildungen 1 und 2) und erstellten ein digitales Geländemodell DTM (Abbildung 3). Die Aufnahmen dienen als Grundlage um die Amphibienmassnahmen, also Teiche, sinnvoll zu positionieren. Die Teiche werden so ausgebaut, damit das Niederschlagswasser für die Fortpflanzung der Amphibien lange genug zurückgehalten wird.
Projektspezifische Details aus der Luft abbilden
Aktuelle Orthophotos sind auf https://map.geo.admin.ch (SWISSIMAGE 2021) öffentlich zugänglich. Oft sind aber Details, wie die temporären Tümpel im Mettmoos, darauf aber nicht auszumachen. Die Aufnahmen mit der Drohne ermöglichten die rasche Erstellung eines aktuellen Orthofotos und damit die Dokumentation der Dynamik der Wasserflächen nach den Niederschlagsperioden im Mettmoos.
Sie möchten sich mit einem Luftbild einen Überblick über Ihren Projektperimeter verschaffen oder benötigen ein 2D/3D-Darstellung und/oder ein digitales Geländemodell DTM? Sie möchten eine Situation nach einem bestimmten Ereignis (Gewitter, Brand, Überschwemmung usw.) dokumentieren? Unsere Ingenieurinnen und Ingenieure stehen Ihnen gerne für weitere Informationen zur Verfügung.