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16. Juni 2022
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Natur und Landschaft

Neue Nistkästen als Massnahme bei der Sanierung der Wehrbrücke Port

Der allgemeine Zustand der Brücke über den Nidau-Büren-Kanal erforderte eine umfassende Instandsetzung. Diese Arbeiten wurden Ende Dezember 2021 abgeschlossen. Die Prona AG betreute die Bauausführung als Umweltbaubegleiter UBB und war zuständig für ökologische Ersatzmassnahmen. Erfahren Sie wie und warum Vögel und Fledermäuse neue Nistkästen bei der Wehrbrücke erhalten haben.

(Bildquelle: Mirokola/pixabay)

Ausgangslage

Die bestehende Brücke des Kantons wurde im Jahr 1938 gebaut und führt die Gemeindestrasse über den Nidau-Büren-Kanal. Zusätzlich zu der 17-monatigen Sanierung wurde eine Verbreiterung für einen Fussgänger- und Veloweg umgesetzt. Dabei waren verschiedene Umweltbereiche, vor allem natürliche Lebensräume, Boden, Gewässer sowie der Fuss-, und Veloverkehr betroffen. Zur Sicherstellung der umweltverträglichen Bauweise führte Prona AG die Umweltbaubegleitung aus (siehe News vom 04.11.2020). Bereits während der Bauphase hat die Prona AG einen Gestaltungsplan mit ökologischen Massnahmen für Natur und Landschaft erstellt. Teil dieser Massnahmen war auch die Installation von Nistkästen.

Wehrbrücke
Sanierte Brücke mit neuer Fahrbahn für den Langsamverkehr.

Lebensraumverluste, Lichtverschmutzung und der Einsatz von Umweltgiften sind Gründe für die Gefährdung und Dezimierung vieler Fledermausarten der Schweiz.

Fledermaus Quartier
Eine Illustration möglicher Fledermaus-Quartiere.
(Illustration Fledermausschutz.ch, C. Jaberg)
Nistkasten
Insgesamt 6 Nistkästen aus Holzbeton wurden als Sommer- und Ganzjahresquartiere für die Fledermäuse an der Unterseite der Brücke installiert.

Lebenswichtige Quartiere für Vögel und Fledermäuse

Lebensraumverluste, Lichtverschmutzung und der Einsatz von Umweltgiften dezimieren und gefährden viele Fledermausarten der Schweiz. Deshalb ist es dringend nötig, natürliche Fledermausquartiere wie Baumhöhlen, Zwischendächer und kleine Öffnungen an Gebäuden zu wahren (Bild oben).

Diese zunehmend fehlenden Lebensräume können teilweise durch Nistkästen ersetzt werden und den Fledermäusen Schutz gewähren. Insbesondere Nistkästen aus Holzbeton, wie sie bei der Instandsetzung der Wehrbrücke verwendet wurden, eignen sich besonders (Bild unten).

Diese Kästen sind langlebig, bestehen aus natürlichen Materialien und sind einfach im Unterhalt. Die Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) gilt laut der roten Liste der Schweizer Fledermausarten als potenziell gefährdet (NT) und soll durch ebensolche Massnahmen gefördert werden (Quelle: Fledermasuschutz.ch).

Auch Vogelarten wie die Mehlschwalbe (Delichon urbicum) und der Mauersegler (Apus apus) stehen auf der Roten Liste. Diese Arten nisten vorwiegend an Gebäuden unter Dach- und Fassadenvorsprüngen oder in Mauerspalten. Durch Sanierungen und moderne Architektur werden sie zunehmend vertrieben (Quelle: Vogelwarte.ch).

Vielfältige Nistquartiere für Vögel und Fledermäuse an der Wehrbrücke Port

Mit Einbezug von Fachpersonen des Kantons (Fledermausexpertin, Jagdinspektorat) und den Bewirtschaftern (Amt für Wasser und Abfall, Tiefbauamt) wurden geeignete Standorte für Nistkästen für Wasserfledermäuse, Mehlschwalben, Mauersegler und Wasseramseln (Cinclus cinclus) an der Wehrbrücke ausfindig gemacht. In einem zweiten Schritt wurden die Nistkästen mit Hilfe der Bauunternehmung angebracht. Insgesamt wurden 6 Nistkästen für Fledermäuse, 20 Nistkästen für Mehlschwalben, 15 Nistkästen für Mauersegler und ein Nistkasten für die Wasseramsel montiert.

Nistkasten Mehlschwalben
Insgesamt 20 Nistkästen für Mehlschwalben wurden nach der Sanierung montiert.
Nistkasten
Einige Meter versetzt neben den Mehlschwalben wurden 15 Nistkästen für Mauersegler angebracht.
Nistkasten Wasseramsel
Der Nistkasten für die Wasseramsel wurde für einen schnellen Zugang zum Wasser einige Meter oberhalb der Wasseroberfläche platziert. Sie ist als einziger Singvogel eine geschickte Schwimmerin und Taucherin.

Ausblick Ökologische Baubegleitung

Im Verlauf des Jahres 2022 übernimmt die Prona AG die ökologische Baubegleitung ÖBB und setzt zusammen mit einem Landschaftsgärtner die Wiederinstandstellung der Lebensräume für die ökologische Werterhaltung um (Wiesen, Böschungen, Kleinstrukturen und Strauchgruppen).

zambrino_luca

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Luca Zambrino
MSc in Geography