Wozu dient die altlastenrechtliche Voruntersuchung einer Schiessanlage?
Für die beiden Schiessanlagen Hondrich und Faulensee in der Gemeinde Spiez forderte der Kanton Bern altlastenrechtliche Untersuchungen. Diese dienen dazu, die durch den Schiessbetrieb verursachte Blei-Belastung im Boden zu ermitteln und die Gefährdung der Umwelt zu beurteilen. Auf Basis der Voruntersuchung entscheidet die Behörde, ob die Sanierung des Kugelfangs bezüglich der Umwelt notwendig ist.
Karte: Geoportal Bern
Auf Basis der Voruntersuchung entscheidet die Behörde, ob die Sanierung des Kugelfangs bezüglich der Umwelt notwendig ist.
Untersuchungen in Hondrich und Faulensee
Im Sommer 2021 haben unsere Altlastenfachpersonen die Kugelfänge der ehemaligen Schiessanlagen Hondrich und Faulensee untersucht. Die Untersuchungen mit Probenahmen und vor-Ort-Messungen der Bleibelastungen mit einem portablem XRF-Messgerät dauerten 2 Tage pro Standort. Untersucht wurden die hochbelastete Zone im Einschussbereich, die Bereiche seitlich und hinter dem Einschussbereich sowie vor dem Zeigerstand (Vorkugelfang). An einem weiteren Tag wurde mit Baggersondagen die Belastung in der Tiefe ermittelt.
Die Gründe für eine Sanierung
Beide Standorte, Hondrich und Faulensee, liegen im Gewässerschutzbereich Au. Ein genügender natürlicher Rückhalt des Bleis und Antimons ist im Untergrund nicht vorhanden: eine konkrete Gefahr einer Verunreinigung des Grundwassers kann nicht ausgeschlossen werden. Beim Standort Faulensee, welcher zur Hälfte im Landwirtschaftsland liegt, ist auch das Schutzgut Boden betroffen. Hohe Bleibelastungen in den obersten Schichten der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche machen bei diesem Standort eine Sanierung auch hinsichtlich des Bodens notwendig.
Luftbild: swisstopo
Sanierung durch Aushub und Entsorgung
Die Sanierung erfolgt, wie üblich bei Kugelfängen, durch Aushub des belasteten Untergrundes und Bodens. Das Sanierungsziel, also der maximale Blei-Gehalt, welcher nach der Sanierung im Untergrund verbleiben darf, wird für die unterschiedlich genutzten Bereiche separat bestimmt. Im Wald beträgt das Sanierungsziel 1’000 mg Blei/kg Boden und im Landwirtschaftsland 200 mg/kg. Damit kann das Landwirtschafsland nach der Sanierung wieder uneingeschränkt genutzt werden.
Prona mit Planung der Sanierung beauftragt
Zurzeit erarbeiten die Altlastenfachpersonen der Prona die Sanierungsprojekte. Dazu gehören detaillierte Geländeaufnahmen, die technischen Planungen für die Sanierungsarbeiten, die Ermittlung der Aushubmassen und Kostenschätzungen. Anschliessend werden die Unterlagen für Baugesuche und Ausschreibungen zu erarbeiten sein, bevor mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden kann.
Steht auch in Ihrer Gemeinde eine altlastenrechtlichen Untersuchung oder Sanierung einer Schiessanlage an? Unsere Altlastenfachpersonen beraten und unterstützen Sie gerne. Mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung im Bereich Altlasten und Schiessanlagen sind wir ein kompetenter und verlässlicher Partner.
