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17. Januar 2024
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Natur und Landschaft

Wie wird ein Ameisenhaufen erfolgreich umgesiedelt?

Auf einer Baustelle im Berner Oberland befand sich ein Ameisenhaufen der roten Waldameisen. Da diese geschützt sind, musste der Haufen durch Umsiedelung erhalten bleiben. Die Prona AG begleitete die Umsiedlung des Ameisenhaufens an einen neuen Standort. Wir berichten über die Umsiedlung und erklären, warum es so wichtig ist, diese Insekten zu schützen.

Geschütze rote Waldameisen

Bei einer Begehung des Baulandes vor dem Baustart wurde ein Haufen von roten Waldameisen entdeckt. Die roten Waldameisen übernehmen viele wichtige Funktionen in unseren Wäldern und sind deshalb in der Schweiz seit 1966 geschützt. Sie tragen beispielsweise zur Verbesserung der Bodenbeschaffenheit bei oder helfen beim Verbreiten von verschiedenen Pflanzensamen. Seit längerer Zeit wird in den Wäldern ein Rückgang der roten Waldameisen beobachtet. Zerstörung von Nesthaufen, Veränderungen des Klimas sowie der Nahrungsangebote bedrohen die Tiere. Die Ameisen können bestmöglich geschützt werden, indem man Rücksicht auf ihre Nester nimmt, denn diese sind essenziell für ihr Überleben.

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Der Ameisenhaufen vor der Umsiedlung
Aktive Ameisen im Ameisenhaufen

Die roten Waldameisen übernehmen viele wichtige Funktionen in unseren Wäldern und sind deshalb in der Schweiz seit 1966 geschützt.

Die Umsiedlung – kein alltägliches Unterfangen

Vor dem Baustart machte sich Prona, zusammen mit einem Spezialisten des ANF (Amt für Naturförderung), auf die Suche nach einem geeigneten neuen Standort für den Ameisenhaufen. An einer Böschung am Waldrand, nicht weit von ihrem ursprünglichen Standort, wurde eine geeignete Stelle gefunden. In einem weiteren Schritt wurde die Bauunternehmung über das Vorkommen der Insekten und die vorgesehene Umsiedlung informiert.

Umsiedlung Ameisenhaufen
Umsiedlung des Haufens mit dem Bagger
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Stabilisierung des umgesiedelten Ameisenhaufens

Die Umsiedlung erfolgte mithilfe eines Baggers. Zur Vorbereitung wurde mit einer grossen Baggerschaufel beim neuen Standort eine Grube ausgehoben. Danach wurde der ganze Ameisenhaufen möglichst in einem Stück mit der Baggerschaufel ausgehoben und beim neuen Standort in der Grube platziert. Der Ameisenhaufen musste dabei möglichst tief ausgegraben werden, da die Ameisen zu einem grossen Teil unterirdischen Nestbau betreiben. Die Arbeiten fanden früh am Morgen statt, denn morgens sind die meisten Ameisen noch nicht sehr aktiv. Nach der Umsiedlung wurde der Haufen mit Pfählen und einem Holzbrett stabilisiert. Um die Ameisen nach der Umsiedlung zu unterstützen, wurde am neuen Standort Haushaltszucker gestreut. So war die Versorgung der Insekten in den ersten Tagen nach dem Umzug sichergestellt.

Bei einer späteren Erfolgskontrolle stellten wir fest, dass die Umsiedlung erfolgreich verlaufen ist und das Ameisenvolk diese gut überstanden hat. Doch der ausgewählte neue Standort war ihrer Ansicht nach anscheinend nicht optimal. Mit beobachteten wir, dass die Insekten sich selbstständig noch weiter umgesiedelt hatten: der gesamte Haufen wurde nach der Umsiedlung von den fleissigen Bewohnern um einige weitere Meter der Böschung entlang verschoben.

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Umgesiedelter Ameisenhaufen, nachdem sich die Ameisen ihren perfekten Standort ausgewählt hatten
Bohnenblust Simon

Unser Team von Umweltspezialisten setzt sich für den Erhalt der Biodiversität ein. Mit unserem vielfältigen Fachwissen planen wir geeignete Massnahmen zum Schutz von Lebensräumen und ihren Bewohnern und setzen diese um. Gerne unterstützen wir Sie bei Ihrem Projekt und freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Simon Bohnenblust
Dipl. Umweltnatur­wissenschafter ETHZ